fbpx

Elektro-Rollstuhl: Preise und Finanzierungsmöglichkeiten

5. Juli 2024
Geschrieben von:
Fabian Kösters

Das Wichtigste in Kürze

Falls Sie nachweislich auf einen E-Rollstuhl angewiesen sind, kann die Krankenkasse die Kosten übernehmen. Sie können Hilfsmittel auf Grundlage einer Verordnung („Rezept“) bei der Krankenkasse beantragen.
Im Vergleich zu einem Pkw sind die Kosten für das Aufladen des Akkus deutlich niedriger. In unserer fiktiven Beispielrechnung beträgt der Strompreis 50 Cent pro Ladung, was lediglich 182,50 € pro Jahr ausmacht.

Ein elektrischer Rollstuhl erleichtert den Alltag und bietet Ihnen ein besonderes Maß an Flexibilität und Mobilität. Doch ein derart hochwertiges Hilfsmittel hat natürlich seinen Preis. Der kann – je nach Qualität und Ausstattung – stark variieren.

Sind Sie nachweislich auf einen E-Rollstuhl angewiesen, kann die Krankenkasse die Kosten übernehmen. Aber was, wenn das nicht der Fall ist? Mit welchem Preis Sie bei der Anschaffung eines Elektro-Rollstuhls rechnen können, haben wir in diesem Blogbeitrag für Sie zusammengefasst.

Was kostet ein Elektro-Rollstuhl?

Die Spannweite der möglichen Anschaffungskosten eines elektrischen Rollstuhls ist weit. Theoretisch können Sie zwischen 2.500 und weit über 10.000 Euro investieren. Bevor Sie diese Seite jetzt aber schließen und nie wieder darüber nachdenken: Sehr gute Modelle erhalten Sie schon am unteren Ende dieser Skala – und es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Eine davon ist die Bezuschussung durch die Krankenkasse. Es gibt auch Angebote, bei denen Sie zunächst einen Elektro-Rollstuhl mieten und später kaufen, wobei der Mietpreis auf den Kaufpreis angerechnet werden kann.


„Sehr gut“ meint in diesem Fall durchaus hochwertige E-Rollstühle, mit denen Sie für den Alltag gut ausgestattet sind. Diese verfügen über eine adäquate Reichweite, mit der Sie wahlweise kurze Einkäufe oder ausgiebige Spazierfahrten machen können.

Die sehr hochpreisigen Ausführungen richten sich häufig an Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern und Einschränkungen. Damit einhergehend verfügen sie über spezielle Funktionen wie beispielsweise Hebesystemen oder die Möglichkeit, stehend zu fahren. Wie bei allem gibt es aber auch pure Luxusausführungen.

Eigenschaften, die die Kosten mitbestimmen

Der Anschaffungspreis setzt sich aus unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften zusammen. Hier ist wichtig, dass Sie genau wissen, worauf Sie Wert legen und was Ihr Rollstuhl auf jeden Fall mitbringen sollte.

  • Nutzung: Wie häufig und für welche Strecken nutzen Sie den Elektro-Rollstuhl? Damit einhergehend stellt sich nämlich auch die Frage nach …
  • … der benötigten Reichweite: Modelle mit höherer Reichweite (und damit leistungsstärkerer Batterie) sind etwas teurer.
  • Preise für Elektro-Rollstühle können je nach Verwendung im Innenbereich oder im Straßenverkehr variieren. Dementsprechend verfügen Modelle über unterschiedliche Reifen, sind robuster und müssen mit Beleuchtung ausgestattet sein.
  • Komfort und individuelle Ausstattung: Breitere Armlehnen, zusätzliche Fußstützen oder Funktionen, die per App steuerbar sind, gehen mit einem Aufpreis einher.
  • Materialien stellen ebenfalls einen Preisfaktor dar. Ultraleichte Carbon-Ausführungen sind z. B. häufig teurer als die schon sehr leichten Aluminium-Rollstühle.

Elektro-Rollstuhl: Preise für Strom, Wartung und Reparatur

Im Vergleich etwa zu einem Pkw sind die Kosten für das „Tanken“, also für das Aufladen des Akkus, wesentlich geringer. In unserer fiktiven Beispielrechnung liegt der Strompreis bei 50 Cent pro Ladung, das sind gerade mal 182,50 € / Jahr.

Die Kosten sind natürlich individuell abhängig von Ihrem Strom-Tarif und davon, wie häufig Sie den Elektro-Rollstuhl aufladen. Hier die Beispiel-Rechnung:

Leistung der Batterie in Watt x tägliche Ladezeit in Stunden / 1.000 = Stromverbrauch pro Aufladung in Kilowattstunden Um die Kosten pro Aufladung herauszufinden, multiplizieren Sie das Ergebnis schließlich mit dem Kilowatt-Strompreis, den Sie aktuell zahlen.

Beispiel-Rechnung für den Strompreis für den MovingStar 101 SF

Dieses Elektro-Rollstuhl-Modell hat beispielsweise eine Batterie mit 250 Watt, welche 4-5 Stunden bis zur vollständigen Aufladung benötigt.

250 Watt x 5 Stunden / 1.000 = 1,25 Kilowattstunden pro Aufladung

Gehen wir von einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde aus, ergibt das:

1,25 kWh x 40 Cent = 50 Cent/Aufladung = 182,5 Euro/Jahr

Das Gerät verfügt über eine Reichweite von etwa 15 Kilometern pro Aufladung. Wie häufig Sie die Batterie an den Strom anschließen, hängt daher eng damit zusammen, wie viel Sie damit fahren. Der jährliche Strompreis für Ihren Elektro-Rollstuhl kann weniger betragen, sollten Sie die Batterie nur alle paar Tage aufladen müssen.

Weitere Kosten für einen Elektro-Rollstuhl

Etwa einmal im Jahr sollten Sie den Elektro-Rollstuhl überprüfen lassen. Die regelmäßige Wartung ist wichtig, um mögliche sicherheitsrelevante Mängel frühzeitig zu entdecken. Außerdem kann sie dazu führen, dass es gar nicht erst zu großen Problemen kommt, die sich schließlich im Preis für eine Reparatur bemerkbar machen.

Kosten für Ihren Elektro-Rollstuhl von der Krankenkasse übernehmen lassen

Sie können Hilfsmittel auf Grundlage einer Verordnung („Rezept“) bei der Krankenkasse beantragen und müssen bei Genehmigung die Kosten nicht oder nicht vollständig tragen. Sowohl Anschaffung als auch Wartung und Reparatur werden für Sie übernommen (sofern es sich nicht um einen vorsätzlichen Schaden handelt). Allerdings gehört Ihnen das Hilfsmittel in diesem Fall nicht und Sie müssen es zurückgeben, wenn Sie es nicht mehr benötigen.

Der Preis für einen Elektro-Rollstuhl würde für Sie in diesem Fall nur die Rezeptgebühr betragen.

Übrigens: Auch für die Stromkosten für die Batterieladung können Sie bei der Krankenkasse eine Erstattung beantragen. Dafür müssen Sie allerdings einen separaten Antrag stellen.

Voraussetzung ist, dass Ihr behandelnder Arzt Ihnen die Notwendigkeit eines Elektro-Rollstuhls attestiert.

Kosten sparen und gebraucht kaufen?

Bei der Recherche nach den Preisen für einen Elektro-Rollstuhl stolpern Sie früher oder später über Angebote mit gebrauchten Modellen. Die Kosten für diese scheinen im Vergleich oft verlockend – aber ist das wirklich eine Option?

Wie alles hat auch der Kauf eines gebrauchten Rollstuhls seine Vor- und Nachteile. Grundsätzlich ist es lobenswert, funktionierende Gegenstände weiterzuverwenden – aus Kostensicht, aber auch aus Liebe zur Umwelt.

Aber: Ein Elektro-Rollstuhl ist ein Medizinprodukt und sollte daher nicht leichtfertig ausgewählt werden. Auch nicht, wenn Ihre Krankenkasse keine Notwendigkeit sieht und Ihren Antrag nicht gewährt.

Sollten Sie ein Hilfsmittel wählen, das nicht zu Ihrer Statur passt, könnten Sie im schlimmsten Fall Haltungsschäden oder schmerzhafte Druckstellen davontragen. Da es sich um ein Gerät mit Elektrik handelt, sollte diese zudem einwandfrei funktionieren.

Geminderter Preis für einen Elektro-Rollstuhl hin oder her – kaufen Sie ein gebrauchtes Gerät nur aus seriöser Quelle. Fragen Sie dazu am besten in einem Sanitätshaus nach.

Jetzt kostenlose Probefahrt vereinbaren
Wir sind für Sie von Mo-Fr von 8 Uhr bis 17:30 Uhr erreichbar.
magnifiercrosschevron-leftchevron-right
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram